Beggy und ich waren schon auf mehreren Turnieren in Bayern und Baden-Württemberg, beim Showabend auf Gut Hanum, in Detmold bei einer Freundin, im Landkreis Neustadt Aisch zum Praktikum – aber noch nie bei einem „offiziellen“ Kurs auswärts dabei… bis wir vorletztes Wochenende zusammen nach Giebelstadt in die Nähe von Würzburg fuhren. Das letzte halbe Jahr habe ich Maria dort beim wöchentlichen Unterricht zugesehen, viele tolle Reiter und Pferde kennengelernt und mich umso mehr gefreut, nun auch mit Beggy in dieser vertrauten Umgebung mit reiten zu dürfen. Ich sag Euch eins- es war einfach fantastisch! Ich hätte niemals gedacht, dass Beggy und ich innerhalb von zwei (!) Tagen so einen riesen Schritt (eher Galoppsprung) nach vorne machen… aber erst mal von Anfang an:
Um das ganze etwas zu entstressen, haben wir Beggy schon am Freitag auf die Anlage in Giebelstadt gebracht. Wie sich das für ein glückliches Pferd so gehört, war sie, als ich sie zum Verladen holte, natürlich von oben bis unten mit einer dicken Schlammschicht überzogen. Da wir aber nicht allzu viel Zeit hatten, ging sie in voller (Schlamm)-Montur brav auf den Hänger, bezog ihre Box und schloss gleich eine dicke Freundschaft mit ihrem Hafi-Nachbarn Aragon. Während Maria und das „Organisationsteam“ das Mikro in der Halle testeten, machte ich aus dem Wildschwein ein halbwegs sauberes Pferd und lies sie danach noch ein paar Runden an der Longe laufen.
Samstag hieß es für uns früh aufstehen, daheim die restliche Herde füttern, ein paar weitere Sachen packen und ab nach Giebelstadt. Um 8:30 Uhr war auch schon das erste Pferd-Reiter Paar dran, doch viel Zeit zum Zuschauen blieb mir anfangs nicht, da unsere erste Einheit schon um halb zehn begann. Wir waren alle zweimal täglich jeweils eine halbe Stunde in der Halle, bekamen Unterricht und konnten uns in der restlichen Zeit gegenseitig zuschauen und es uns mit Kaffee/ Tee und Kuchen gut gehen lassen. (Danke an Alle, die so lieb waren und Kuchen gebacken haben!) Geputzt und gesattelt ging es in die Halle- Beggy durch ihr lautes Wiehern niemals zu überhören. 😀 In der ersten Stunde waren sowohl Beggy als auch ich anfangs nicht ganz bei der Sache, etwas aufgeregt und mussten uns erst an die Atmosphäre gewöhnen. Maria nahm uns an die Longe, wir ließen den Schenkel weichen, ritten ein paar Übergänge und lenkten somit Beggys Aufmerksamkeit Schritt für Schritt wieder auf uns. Als wir uns wieder etwas gesammelt hatten, starteten wir mit der „Freiarbeit“ und ritten das ganze noch einmal, was am Ende dann auch wirklich gut klappte. Bis zum Mittagessen sah ich den anderen Reitern beim Unterricht zu und habe versucht so viel wie möglich in mir aufzusaugen, um dies irgendwann auch selbst umsetzen zu können. Nachmittags habe ich mir meine Kamera geschnappt und viele der Pferd-Reiter Paare fotografiert und gefilmt. Das schöne daran war, dass wir alle ein bunt gemischte Gruppe waren. Von groß bis klein, den Anfängen der Ausbildung bis zur Piaffe und den verschiedensten Rassen war alles dabei. Habt Ihr schon einmal ein Minishetty am Langzügel erlebt? Nein? Dann habt Ihr definitiv etwas verpasst… Die süße Wilma überraschte mit ihrem Ehrgeiz und vor allem ihrer Kondition wohl alle und zeigte, dass selbst die ganz Kleinen traversierend über den Boden schweben (& Lippizaner aus der Fassung bringen) können. 😀
In unserer zweiten Einheit hatten sich die anfänglichen Schwierigkeiten (fast) in Luft aufgelöst. Beggy schenkte uns ihre Aufmerksamkeit, wir präzisierten die Übungen vom Morgen und konnten die halbe Stunde voll und ganz auskosten. Mein Sitz stand in jeder Unterrichtsstunde natürlich auch im Mittelpunkt- Maria half mir, aus einem optisch korrekten, einen Sitz zu machen, der die Fähigkeit hat, mit dem Pferd zu kommunizieren und es dem Reiter ermöglicht, besser einwirken zu können. Sie erklärte uns, welche Auswirkungen „Sitzfehler“ auf unser Pferd & Reiten haben und wie wir selbständig daran arbeiten können, diese zu verringern.
Glücklich und mit einem Lächeln auf den Lippen ging es dann nach einem langen Tag, zusammen mit fast allen Teilnehmern, ins Restaurant. Nach vielen schönen Gesprächen, einem fast platzenden Bauch und einer anstrengenden Autofahrt, sind wir dann alle hundemüde ins Bett gefallen um am nächsten Tag wieder ganz früh aufzustehen..
Sonntag ging es für noch ein bisschen früher auf die Autobahn nach Giebelstadt. Dort angekommen gingen Beggy und ich spontan mit zwei Pferden und ihren lieben Besitzerinnen eine Runde spazieren und genossen die warme Sonne. Ein Teil der Teilnehmer war ritt nur Sonntags bzw Samstags, wodurch es auch am zweiten Tag eine neue bunt gemischte Gruppe gab. Ich hätte niemals gedacht, dass man innerhalb von vier Einheiten einen so deutlichen Fortschritt der Pferde und Reiter erkennen kann… Was Samstags so gut wie gar nicht klappte, war Sonntag schon deutlich besser und lies die Paare über den Boden schweben. Ich blickte in strahlende und zufriedene Gesichter und war jedes Mal aufs Neue erstaunt, was man mit korrekte Reiten alles so erreichen kann. Die zwei Unterrichtsstunden waren einfach wunderschön – ich konnte manche Dinge leichter umsetzen, mein Sitz verbesserte sich von Minute zu Minute (ok.. fast.) und die Übungen klappten so viel besser als im Vergleich zum Freitag. Auch wenn Beggy sich ihre 19 Jahre definitiv nicht anmerken hat lassen, war sie fast immer bei der Sache und arbeitete super mit! Dorit Ewers (www.pferde-gesund-erhalten.de) gab uns am Ende einer Einheit einen kleinen Einblick in die Sattelkunde und beurteilte den neu gepolsterten Sattel von Silvias Stute Nora. Sie zeigte auf, was der Sattler verändert, welche Auswirkungen das auf Nora hat und wie ein Sattel optimal liegen sollte… Am Ende dieser Woche/ Anfang nächster Woche, wird es vom Kurswochenende ein Video auf YouTube (Chevassion) geben, in dem Ihr auch aus fast allen unseren Einheiten einen Ausschnitt finden werdet.
Danke an Alle, die so ein schönes Wochenende möglich gemacht haben! Danke an alle, die ihre Pferde mit zum Kurs gebracht und mitgeritten sind – es war toll Euch kennenzulernen und Euch bei Eurem Weg ein kleines Stückchen mit zu begleiten! Danke an die fleißigen „Kuchenbäcker“, an Clarissa und deine Mädels für die wirklich tolle Organisation, an den Stallbesitzer und die tolle Versorgung der Pferde. Ein fettes Dankeschön geht an meine Eltern, die uns durchgehend unterstützt sowie hin & her gefahren und an Pia & Jenny, die mir in den zwei Tagen unter die Arme gegriffen und uns gefilmt & fotografiert haben.
Und natürlich geht auch ein dickes, fettes Dankeschön an Dich, liebe Maria! Danke, dass Du uns seit Jahren unterstützt, dieses Wochenende möglich gemacht und uns alle ein Stückchen weiter für unsere Pferde in die richtige Richtung gebracht hast! Hör bitte nie auf den Pferden eine Stimme zu geben und sie für uns zu dolmetschen, wenn wir sie nicht oder falsch interpretieren! Danke! 🙂
Es war unser erste „Auswärts-„Lehrgang, der definitiv nicht unser letzter gewesen sein wird. Im September wird es in Giebelstadt wieder einen Kurs mit Maria Ratmann geben- ich denke dieses Wochenende hat absoluten Wiederholungsbedarf und freue mich schon auf das nächste mit hoffentlich genauso tollen Menschen und Pferden. Ich wünsche Euch einen schönen Start in dieses sonnige Wochenende 🙂
Wow, ein toller Blogbeitrag! Der Lehrgang klingt superspannend und die Bilder sind einfach so süß. (: ♡
Liebste Grüße
Lisa von http://www.confettiblush.com
Danke!! 🙂
wow das sind ja tolle bilder
http://carrieslifestyle.com
Danke 🙂